Die AGG von 1811 bis heute
1811 wurde die Vorläuferin der Aargauischen Gemeinnützigen Gesellschaft (AGG) in Aarau gegründet: die «Gesellschaft für vaterländische Cultur im Aargau». Initiatoren waren die liberalen Geistesgrössen der Zeit, allen voran Heinrich Zschokke, Remigius Sauerländer und Nepomuk von Schmiel. Der Kanton Aargau war da gerade acht Jahre alt. Der Begriff des Aargaus als Kulturkanton entstand erst durch die Kulturgesellschaft.
Kultur ist hier im weitesten Sinne zu verstehen: allgemeine Volksbildung, Schulpflicht, Bekämpfung von Armut und Hunger, Pflege von Kranken, Bedürftigen und Waisenkindern und vieles mehr. Das Emblem der AGG ist ein Siegel mit fünf Ähren, die jeweils für eine «Klasse» der Kulturgesellschaft stehen: die staatswissenschaftliche, die historische, die naturhistorische, die landwirtschaftliche und die Klasse für Gewerbe und Wohlstand. Das Siegel wurde auch von der «Zinstragenden Ersparniskasse» – eine der ersten Gründungen der Kulturgesellschaft – verwendet, aus der schliesslich die Neue Aargauer Bank wurde.
Schon früh wurden unter dem Dach der AGG elf Bezirksgesellschaften gegründet, die zwar ähnliche Ziele verfolgten, aber individuell und mit verschiedenen Schwerpunkten gemeinnützig tätig waren und immer noch sind.
Aus dem Pioniergeist der AGG und deren Bezirksgesellschaften entstanden Institutionen wie die Witwen- und Waisenkasse, die Lungenheilstätte Barmelweid, zahlreiche Altersheime oder die Taubstummenanstalt Landenhof.
Zum 200-Jahr-Jubiläum der AGG wurde das Buch „Zur Wohlfahrt des Ganzen und zum Segen des Einzelnen – 200 Jahre Aargauische Gemeinnützige Gesellschaft 1811 bis 2011 und die Bezirksgesellschaften“ von Heiner Halder herausgegeben. Darin werden die Taten der Vergangenheit und die Wohltaten der Gegenwart detaillierter beschrieben wie auch Gedanken zu den Zukunftsperspektiven formuliert. Das Buch kann (solange Vorrat) kostenlos bei kontakt@gg-aargau.ch angefordert werden.